Archäologische Studienreise

 

Flugreise Rumänien

 

mit der österreichischen Gesellschaft für

 

Archäologie

 

 27.05. – 01.06.2017

 

 

 

Reiseprogramm:

 

27.05.2017   

Flug Wien-Sibiu (Ankunft in Sibiu um 15:15)

Linienflug von Wien nach Sibiu.

Ankunft in Sibiu am Nachmittag. Kurze Stadtrundfahrt.

Beim Stadtrundgang erleben wir die Altstadt, die mit der Stadtpfarrkirche, dem großen und dem kleinen Ring sowie den historischen Bauwerken ein sehr eindrucksvolles mittelalterliches Flair verbreitet.

Abendessen in einem traditionellen rumänischen Restaurant.

Übernachtung im Continental Forum 4* Hotel in Sibiu

 

 

 

28.05.2017  

Sibiu – Alba Iulia-Deva (140 km)

Nach dem Frühstück Transfer zum Deva. Der erste Halt ist in Alba Iulia

Das Gebiet des heutigen Alba Iulia gehörte bis 107 n. Chr. zu Dakien. Da in der Nähe das Zentrum des Dakerreiches lag, errichteten die Römer – nach der Besetzung Dakiens – hier das Castrum Apulensis als Verwaltungszentrum. Während der nächsten 160 Jahre trug die Siedlung den Namen Apulum und entwickelte sich zu einer Verwaltungszentrale der Gold und Silberbergwerke im westlich gelegenen Siebenburgischen Erzgebirge und zum Hafen der römischen Provinz Dakien. Am Nachmittag Transfer nach Deva Hier besuchen wir die Festung und mittelalterliche Archäologie Museum.

Abendessen und Ubernachtung im “Conac Archia” in Deva

 

29.05.2017   

Deva- Sarmizegetusa Regia-Deva (90 km)

Nach dem Frühstück, Transfer nach Sarmizegetusa Regia, der einstigen Hauptstadt des antiken Dakerreiches. Die archäologische Stätte liegt im Brooser-Gebirge in der Nähe der heutigen rumänischen Stadt Orăștie, im Kreis Hunedoara (Siebenbürgen).

Nach dem Mittagessen Besuch der Costesti-Festung (2. Jh.), einer der sechs dakischen Festungen im Brooser-Gebirge, die zur Abwehr gegen die römische Eroberung errichtet wurden und nun zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören.

Am Abend Transfer zum Hotel “Conac Archa” in Deva.

Abendessen im Hotelrestaurant.

 

29.05.2017   

Deva- Sarmizegetusa Traiana-Densus-Deva (120 km)

Transfer nach Sarmizegetusa Ulpia Traiana, die einstige Hauptstadt der römischen Provinz Dacia. Hier gibt es die Ruinen eines Amphitheaters, Tempeln, des Forums und der Residenz des Prokurators. Mittagspause (individual) in einem Restaurant in der Nähe der Ausgrabungsstätte.

Am Nachmittag Besuch der Kirche in Densus, einer der ältesten Kirchen nach dem byzantinischen Ritus, die auf den Ruinen einer noch älteren Kirche (4. Jh.) erbaut wurde.

Auf dem Rückweg nach Deva besuchen wir das Schloss der Corviner in Hunedoara, eines der wichtigsten Beispiele der feudalen Gotik in Europa.

Abendessen und Übernachtung in Conac Archia.

 

30.05.2017 

Deva-Brad-Rosia Montana-Sibiu (230 km)

Transfer nach Brad. Besuch des Goldmuseums mit der größten Sammlung von Gold Nuggets in Europa.

Weiterfahrt nach Rosia Montana. Besuch der römischen Stollen, die mehrere Goldadern durchqueren und die unterschiedlichen Goldabbaumetoden im Laufe der Jahrhunderte vorweisen.

Am Nachmittag Transfer nach Sibiu. Festessen im berühmten Restaurant Hermania.

Unterkunft im Stadtzentrum, Hotel Continental Forum.

 

01.06.2017   

Sibiu – Sibiel-Aeroport (37 km)

Nach dem Frühstück Besuch des Brukenthal-Museums.

Transfer zum Dorf Sibiel. Besuch des berühmte Hinterglasmalerei-Museums. Kurzer Spaziergang durch das Dorf, gefolgt von einem Mittagessen bei einer rumänischen Familie (mit Wein und lokalem Schnaps).

Transfer zum Flughafen (etwa um 14:00). Abflug um 16:05.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

4 Tage Busreise Mähren von

 

2.Juni – 5.Juni 2016

 

Donnerstag,  2.Juni 2016

 

Die Busabfahrt in der Früh erfolgt vom gewohnten Platz neben dem Uni-Hauptgebäude. Unser erstes Ziel liegt noch in NÖ, das MUSEUM MISTELBACH MAMUZ mit der Sonderausstellung „ Verlorene Verborgene Landschaft Stonehenge“. In der viel zu kurzen Führung erhalten wir einen guten Überblick von der anschaulich arrangierten Ausstellung die mit vielen Erklärungen und Bilddokumentationen anhand von Computeranimationen ausgestattet ist.

 

Dann gleich weiter zum 2. Teil der Ausstellung in SCHLOSS ASPARN: Im Renaissancebau der einst wohlhabenden Familie Bräuner erhält man einen Querschnitt der Geschichte von der Steinzeit an. Älteste Knochenflöte von NÖ ca. 20000 Jahre alt und eine mit Rötel bedeckte Säuglingsbestattung, um nur 2 Beispiele herauszugreifen.

 

Gleich nach der Grenze stehen wir nun in MIKULOV auf mährischen Boden. Hier gesellt sich unser tschechischer Reiseführer Georg, der ein exzellentes Deutsch spricht,  zu uns. Wo ehemals das Wiener Tor sich befand betreten wir den Hauptplatz mit Pestsäule, der von vielen Renaissance-Häusern umgeben ist. Bergauf an der Dietrichsteiner Gruft vorbei in die große Schlossanlage. Mit Audioguide durch Zimmerfluchten vorbei an unzähligen Gemälden der Dietrichsteiner, den jahrzehntelangen Herrschern in Mikulov, und Bildern der nachfolgenden Liechtensteiner. Im Kellergeschoß sind germanische und römische Ausgrabungsstücke zu bewundern.

 

Um 18 h Eintreffen im Grand Hotel in BRÜNN

  

Freitag, 3.Juni 2016

 

Mit dem Bus geht es nach Osten durch eine sanfte hügelige Landschaft, die von riesigen Feldern überzogen wird, bis zu einem leichten Abfall ins Morava (March) Tal, wo wir in STARE MESTO das Museum des Großmährischen Reichs besuchen. Ausgestellt sind die Ausgüsse einer Kirchengrundmauer aus dem Ende des 9. Jh. / Anfang des 10.Jh.. Umgeben ist die Rekonstruktion mit einer Vielzahl an Gräbern mit Skeletten. Auf einem erhöhten Umgang wird einerseits das damalige Leben neuzeitlich dargestellt, andererseits sind in Glasvitrinen  ausgezeichnete Fundstücke und phantastisch gearbeitete Schmuckstücke ausgestellt.

 

In nur 5 km Entfernung sind wir im  „Großmährischen“ Freilichtmuseum von MODRA angelangt: In dieser befestigten Siedlungsanlage sind ein Fürstenpalast, mehrere Erdhütten  überirdische Bauten von Handwerkern, ein Holzturm und ein erhöhtes Vorratshaus rekonstruiert.

Wieder zurück in Brünn besichtigen wir 2 Sonderausstellungen des Großmährischen Museums in der Kapelle des Damenstifts: Aus der neolithischen Zeit viele weibliche Statuetten mit ihren typisch weit ausladenden Hüften und säulenartigen Beinen, wie auch sitzende Idole, die sehr selten sind.

In weiteren Räumen bewundern wir Schätze der Germanen zur Völkerwanderungszeit, u.a. Schwert-

Griff Besätze und Gürtelverzierungen aus Almandin und vergoldetem Silber, diverse Glasgefäße.

Das neben dem Krautmarkt befindliche Großmährische Museum bietet einen Streifzug quer durch die Geschichte.

 

Der letzte Besichtigungspunkt dieses Tages bringt uns in der Untergrund am Dominikaner Platz um etwas über die Münzprägung zu erfahren.

 

Samstag, 4. Juni 2016

 

Unser Tagesprogramm startet dort, wo unsere gestrige Tour endete, nämlich untertags, in der KAPUZINER GRUFT: wesentlich interessanter als erwartet, denn hier bestaunt man nicht Zinnsarkophage, sondern schwarz verfärbte, mumifizierte Tote. Die Mumifizierung, der hier abgelegten Leichen erfolgte einerseits durch geologische Gegebenheiten und andererseits durch ein ausgeklügeltes Belüftungssystem.

Es folgt nur ein kurzer Aufstieg ans Tageslicht um gleich wieder unter der Jakobskirche im OSSARIUM zu verschwinden: ein Beinhaus riesigen Ausmaßes, das mit kunstvoll aufgeschichteten Schädel- und Oberschenkelknochen gefüllt ist.

 

Mittags Abfahrt nach Norden ins mährische Karstgebiet. Entlang der kurvigen Straße kommen wir immer wieder an verfallenen Gebäuden der ehemaligen Schwerindustrie aus kommunistischer Ära vorbei.

 

Um zum Eingang der PUNKVA-TROPFSTEINHÖHLE zu gelangen müssen wir von unserem Bus in einen kleinen Bimmel Zug umsteigen. Mit Erklärungen in Deutsch werden wir durch die imposante Höhlenanlage geleitet, um am Ende durch einen künstlich angelegten Gang ( der natürliche Höhlenverlauf ist aus Sicherheitsgründen gesperrt) plötzlich in der MACOCHA-SCHLUCHT im Tageslicht zu stehen: intensives sattes Grün umgibt uns am Fuße der senkrecht abfallenden Felswände, aus der die Punkva austritt um nach ca. 100 m wieder im Berg zu verschwinden. Wir verschwinden auch wieder im Berg, um in einem Boot ganz gemächlich ans Tageslicht zu gleiten. Ein eindrucksvolles und großartiges Naturschauspiel.

 

In der Nähe von Olomucany erhalten wir eine Privatführung eines hier forschenden Ausgräbers durch die BYCI SKALA (Stierfelsen) HÖHLE: Die Höhle Býčí skála liegt in Tschechien im Zentrum des Landschaftsschutzgebietes Mährischer Karst. Zusammen mit der benachbarten Höhle Rudické propadání bildet sie das zweitlängste Höhlensystem in Tschechien. Von der seit vorgeschichtlicher Zeit genutzten und 17 km langen Höhle begehen wir ca. 350 m. Der Eintritt erfolgt in eine riesige domartige Halle. Das Spezielle dieser Höhle war ihre multifunktionelle Nutzung, Opferstelle, Plätze mit Nachweis von verschiedenen Handwerkern, z.B. Schmied, und 72 Gräber, in denen auch weibliche Skelette mit Goldschmuck gefunden wurden.

 

Sonntag, 5. Juni 2016

 

Auf der Autobahn fahren wir Richtung Bratislava um beim Ort MIKULCICE Ausgrabungen der Großmährischen Zeit (9./10. Jh.) zu besichtigen. Vom Aussichtsturm haben wir einen phantastischen Überblick auf den ehemaligen Siedlungsbereich in den Marchauen. Im  Museum, das das Fundament einer Kirche mit umgebenden Gräbern enthält, erleben wir eine interessante Lichtbildschau.

 

Um zum letzten Besichtigungsort unserer Reise zu gelangen geht es nach Osten, um südlich eines riesigen Stausees der Thaya beim Dorf PAVLOV das erst kürzlich eröffnete Museum vom DOLNI VESTONICE zu besuchen. Das futuristisch in den Hang gebaute Gebäude enthält viele herausragende Altsteinzeitliche Fundstücke, u.a. ein Lager steinzeitlicher Mammutjäger mit großer Feuerstelle, Pferde- und Mammutknochen, Werkzeugstücke,  Speerspitzen und ein sehr schönes weibliches Idol aus Ton mit extremen Hängebrüsten.

 

Nach dem Mittagessen in Pavlov erfolgt die Heimfahrt über die Pollauer Berge und Mikulov nach Wien, wo wir mit vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen  um 17 h eintreffen.

 

Herzlichen Dank an Dr. Karin Reichstein-Weiss für die Erstellung des Reiseberichts.

 

Vorträge der Österreichischen Gesellschaft für Archäologie

Ort: Universität Wien,

Hauptgebäude
Universitätsring 1, 1010 Wien
Hörsaal 34 (Erdgeschoss)

Zeit: 18.30